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Forschungsergebnis April 2025

Die wohlhabendsten Amerikaner:innen haben die gleiche Überlebenschance wie die Ärmsten in Europa

Der Vergleich von SHARE Daten mit Daten der Schwesterstudie HRS in den USA zeigt, dass Reichtum allein nicht alles ist: Öffentliche Gesundheitssysteme und gesellschaftliche Unterstützung sind mindestens so bedeutend.

Die SHARE-Studie und die Schwesterstudie, „Health and Retirement Study“ in den USA ermöglichen die Beobachtung von über 73.000 Personen im Alter zwischen 50 und 85 in den USA und Europa über einen Zeitraum von 10 Jahren. Die Vielfalt der Daten, die in beiden Studien erhoben werden, erlauben die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Wohlstand und Lebenserwartung.

Die Ergebnisse zeigen, dass in allen Ländern wohlhabendere Menschen länger leben. Im Vergleich zu Europa ist in den USA der Unterschied zwischen Arm und Reich hinsichtlich Sterberisiko besonders groß. Allerdings haben die reichsten Amerikaner:innen keinen Überlebensvorteil gegenüber den ärmsten Europäer:innen.

Mögliche Erklärungen für Europas Vorteil:

  • Universelle Gesundheitsversorgung: Zugang zu medizinischer Versorgung unabhängig vom Einkommen.
  • Stärkere soziale Sicherungssysteme, z.B. Arbeitsloseversicherung, Renten, Unterstützung beim Wohnen
  • Besserer Schutz von Arbeitnehmer:innen (Kürzere Arbeitszeiten, mehr Urlaub und so weiter).
  • Geringere Ungleichheit hinsichtlich Einkommen fördert die Gesundheit insgesamt.

 

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass individueller Reichtum alleine nicht für ein langes Leben reicht. Gesellschaftliche Strukturen wie Gesundheitssysteme und soziale Absicherung spielen eine bedeutende Rolle.

Publikation

Machado, S., Kyriopoulos, I., Orav, E. und Papanicolas, I. (2025): Association between Wealth and Mortality in the United States and Europe. The New England Journal of Medicine, 392(13). DOI: 10.1056/NEJMsa2408259

Bild: © Andrea Damm / PIXELIO