Der „5kg-Test“ ist ein überraschend guter Indikator für Gesundheit 50+
Muskelschwäche und Erkrankungen verstärken sich im Alter gegenseitig. In der Forschung hat sich nun ein einfach anzuwendender Krafttest etabliert.
Besonders bei Männern ist der Kraftverlust ein Warnsignal für Erkrankungen.
Es ist bekannt, dass die Muskelkraft mit dem Alter abnimmt und das Risiko für viele Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems, der Gelenke und es Gehirns erhöht. Krankheiten und Muskelschwäche verstärken sich wiederum gegenseitig.
Die Greifkraft zu messen, ist zwar hilfreich, aber nicht immer konsistent und die Messungen sind häufig nicht vergleichbar. Ein einfacher Krafttest kann als Frühindikator für altersbedingte Krankheiten herangezogen werden. Daher wurde der 5kg-Test entwickelt. Es handelt sich hierbei um einen einfachen Krafttest: Kann eine Person 5 Kilogramm heben, wie zum Beispiel eine schwere Einkaufstasche?
Mithilfe von SHARE Daten von über 50.000 Europäer:innen aus 15 Ländern, die in den Jahren 2013 bis 2020 erhoben wurden, konnte der 5kg-Test im Zusammenhang mit dem Auftreten von Krankheiten gestellt werden. Beinahe jede fünfte Person hatte bereits Schwierigkeiten 5 kg zu heben.
Kernergebnisse der Studie
Die Ergebnisse zeigen klar, dass Personen, die Schwierigkeiten beim Heben von 5 kg hatten ein höheres Risiko für schlechte Lebensqualität, depressive Symptome, Arthrose des Kniegelenks. Sie weisen ein moderates Risiko für Rheumatoide Arthritis, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Alzheimer, Schlaganfall und einer Hüftfrakur.
Besonders interessant sind Geschlechterunterschiede: Männer über 65 sind besonders betroffen. Ein Kraftverlust ist bei ihnen ein stärkeres Warnsignal als bei Frauen.
Der 5kg-Test ist ein einfaches und kostengünstig Instrument für die Früherkennung von Risiken – für Zuhause und in der Arztpraxis. Die medizinische Diagnostik kann dadurch allerdings nicht ersetzt werden.
Publikation
Qaisar, R., Hussain, M.A., Franzese, F. et al. The simple task of lifting five kilograms serves as a predictor of age-related disorders in old adults. Sci Rep 15, 17833 (2025).
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