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Forschungsergebnis September 2025

Diabetes mellitus in Europa häufig nicht diagnostiziert

Mittels SHARE Blood Spots – eine kapilare Blutuntersuchung im Rahmen der SHARE Studie in vielen Ländern Europas – wird die Untersuchung, wie häufig Diabetes mellitus in der älteren Bevölkerung undiagnostiziert bleibt, ermöglicht.

Jede Dritte Diabetes mellitus Erkrankung ist nicht diagnostiziert. Als größte Risikofaktoren für Diabetes mellitus gelten ein niedriger sozialer Status, Übergewicht und Bluthochdruck.

Nicht diagnostizierte Diabetes mellitus betrifft Millionen Menschen weltweit und stellt eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Eine frühzeitige Erkennung kann Komplikationen verhindern und Kosten im Gesundheitssystem senken.

Die Forscher:innen stellten anhand von Blutanalysen, die im Rahmen von SHARE durchgeführt wurden, fest, dass 21,2% der teilnehmenden Personen an Diabetes erkrankt sind. Insgesamt sind 7,2% der Erkrankungen nicht diagnostiziert. Das bedeutet, jede dritte Erkrankung wurde bisher nicht diagnostiziert.

Die höchsten nicht diagnostizierten Diabetesraten weisen Griechenland mit 14,8% und Spanien mit 13,4% auf. Am seltensten ist Diabetes in Dänemark und Estland mit je rund 5% nicht diagnostiziert.

Als größte Risikofaktoren für Diabetes mellitus gelten ein niedriger sozialer Status, Übergewicht und Bluthochdruck.

Schlussfolgerungen

  • Die Früherkennung von Diabetes sollte in Europa verbessert werden.
  • Das Screening muss stärker ausgebaut werden, besonders für scheinbar gesunde, jüngere Personen mit Risikofaktoren.
  • Bildung und Gesundheitsbewusstsein spielen eine Schlüsselrolle.

Publikation

Aijing Sun und Martina Börsch-Supan (2025). Undiagnosed diabetes mellitus among older adults: a harmonized cross-country analysis of prevalence, regional disparities and risk factors in 11 European countries and Israel. BMC Public Health, 25:2705. DOI: 10.1186/s12889-025-23766-1

Bild: © fotoART by Thommy & Sabine Weiss / PIXELIO